Domi vom DRUGSTORE-Kollektiv Berlin im Interview

Bei GRRRLZ* TO THE FRONT gibt es heute ein super spannendes und langes Interview von Domi aus Berlin, die seit vielen Jahren im Drugstore-Kollektiv aktiv ist. Neben einer ganzen Reihe historischer Fakten zu Potse & Drugstore erfahrt ihr außerdem auch etwas über Domis Booking-Aktivitäten, ihre Band und das Nox A Carnival. Grüße gehen raus an alle alternativen Projekte, die ums Überleben kämpfen!

Hallo Domi, schön, dass du Zeit für ein Interview bei mir hast. Ich habe ganz schön viele Fragen. Fangen wir mal beim Drugstore-Kollektiv an: Du bist seit 2007 dort aktiv – seit die Mietverträge für die Räume des ältesten selbstverwalteten Jugendzentrums Berlins gekündigt wurden, sieht es düster aus. Wie bist du eigentlich zum Drugstore gekommen und wie ist die Lage aktuell?
 
Hi Chrissi, vielen Dank für das Angebot hier ein paar Takte zum Drugstore, zum Nox A Carnival und auch mir erzählen zu können! Das ist total aufregend 🙂

Wie ich zum Drugstore kam ist tatsächlich recht spannend, da ich selber nicht mehr viel vom Abend weiß, haha. Was ich aber weiß (oder glaube zu wissen) ist, dass die damalige Clique zu einer Metal-Mittelalter-Tanzveranstaltung wollte, und die fand im Drugstore statt. Nox Arcana hieß sie. Das war Anfang 2007, denn die Veranstaltung fand nur einmal im Monat statt und ich weiß, dass ich meinen Exfreund bei der Februaraugabe des Nox Arcana 2007 kennengelernt habe. Sowas, wie das Drugstore, habe ich vorher nur einmal gesehen und zwar in Hellersdorf, das U5. Du konntest einfach rein spazieren, überall saßen, standen, lagen Leute, es war irgendwie Clubfeeling aber ohne Einlasser/Türsteher, ohne die Getränkepreise wie in Clubs und natürlich ohne Eintritt! Und laut war es, sehr laut. Ich war total baff, fasziniert, ob dieser Freiheiten, die der Raum vermittelte, und ab da ging es eigentlich Schlag auf Schlag. Durch die eine Person lernte ich die andere Person kennen, dadurch seine Freund*innen, das Kollektiv und plötzlich spielte ich mit in einer Band und war Teil des Kollektivs. Das alles passierte innerhalb von 3-4 Monaten.
Und joa. Da bin ich jetzt seit gut 14 Jahren. Sowohl in der Band, als auch im Kollektiv.

In den 14 Jahren hat sich natürlich viel getan. Als ich gerade frisch dazu gestoßen bin, hat das Drugstore und das Kollektiv eine halbjährige Schließung hinter sich (wegen angeblichen Starkstromkabeln, die eiNfaCH sO von der Decke gehangen haben sollen) und blühte gerade wieder richtig auf. Als alternatives Jugendzentrum, gegründet 1972, in Selbstverwaltung im ssb e.V., ohne Hierarchien und Festangestellte, ohne Gehalt und im Kollektiv organisiert, gab es natürlich immer Stress wegen irgendwas. War mal das Fenster nach 10 offen wurden die Cops von den Anwohner*innen wegen Ruhestörung gerufen, hing mal ein Transparent aus dem Fenster, wurden die Verträge fast gekündigt, weil das laut Mietvertrag nicht erlaubt sei und der Straßenverkehr beeinträchtigt werden würde. Die Altparteien CDU und FDP im Bezirk haben sich seit jeher an dem Drugstore gestört und mittlerweile gesellt sich zu der Stimmungsmache auch die AfD dazu – warum sollte wohl klar sein.

Als Jugendzentrum wird das Drugstore vom Jugendamt gefördert und ist damit nur Nutzer von Räumlichkeiten, jedoch nie selber Mieter. Und so kam es, dass dem Drugstore (und der Potse auf derselben Etage) Mitte 2015 der Nutzungsvertrag gekündigt wurde. Im Vorfeld wurde nämlich dem Bezirksamt der Mietvertrag für die Räume in der Potsdamer Straße 180 gekündigt. Denn, wie bei so vielen sozialen und kulturellen Einrichtungen, gehört das Gebäude nicht mehr dem Bezirk oder dem Land, sondern einem privaten Eigentümer. Klassisches Versagen der Bezirkspolitik, die das gesamte Gebäude für ’n Appel und ’n Ei an die BVG verscherbelt hat, und das gleiche hat auch die BVG gemacht. Also stand das Bezirksamt und das Drugstore, sowie die Potse, einem privaten Investor gegenüber, der nicht mehr als einen Briefkasten in Berlin und in Luxemburg hat, und sah der Schließung entgegen. Es wurde dann noch 3 Jahre gekämpft, etliche Begehungen von möglichen Räumlichkeiten getätigt, tausendundein Raumnutzungskonzept geschrieben, Vertragsverlängerungen inklusive doppelter Miete unterschrieben, Lärmbelästigungsklagen und riesige Polizeieinsätze dank unserer neuen Nachbarn ertragen (Grüße gehen raus an die scheiß Coworking und Coliving Hölle „rent24“) aber Ende 2018 lief dann die letzte Verlängerung aus; und so mussten wir fast ein halbes Jahrhundert Arbeit zusammenpacken, abreißen, übermalen und dem Jugendstadtrat unseren Schlüssel übergeben.

Im Gegensatz zu der Potse, welche in Solidarität und als Druckmittel ihren Teil der Etage besetzt und seitdem weiter genutzt hat. Aber joa, seitdem sitzen wir im Exil, ohne Räume. Zwar haben wir Anfang 2019 Verträge für Räume für leise Nutzungen (also Teeküche, Lesungen, Workshops, etc.) unterschrieben, gleich die Straße runter, aber bisher wird nur gebaut und jetzt ist denen auch das Geld vorerst ausgegangen. Es ist wahrlich eine Farce. Für laute Nutzungen hat sich seit der Schließung nichts eigenes gefunden und jetzt soll auch die Potse raus, mit einem Räumungstermin am 19.05.2021 um 8 Uhr. Besonders pikant ist an der Stelle, dass sich beide Jugendzentren/Kollektive gerade mitten in Gesprächen für ein mögliches Ersatzobjekt befinden. Ohne unseren Trägerverein, den ssb e.V. (Sozialpädagogische Sondermaßnahmen Berlin e.V.) wären wir schon lange am Arsch gewesen. Denn zum ssb e.V. gehört auch das Tommy-Weisbecker-Haus, mit dem Schicksaal und der Linie 1, wo wir nach der Schließung plenieren und ab und an eine Veranstaltung schmeißen konnten. Funfact: Viele wissen nämlich oft gar nicht, dass das Tommyhaus aus dem Drugstore entstanden ist. Aber das ist eben die Crux: wir als Jugendzentrum werden nicht als Kultur angesehen, obwohl wir seit fast 50 Jahren Kultur anbieten, aber eben zum Nullpreis. Berlin und viele weitere Bundesländer wären um einige Tontechniker*innen, Soundtechniker*innen, Booker*innen, Musiker*innen, Performer*innen ärmer, gäbe es solche Ort wie das Drugstore nicht.

Wow, eine bewegende Geschichte und der Räumungstermin für die Potse im Mai wurde ja auch erst einmal in den Juli verschoben, dennoch sieht es nicht gut aus. Danke für die historischen Einblicke! Kommen wir zum nächsten Punkt: Du spielst auch in einer Band, die im Drugstore gegründet wurde, magst du uns den Namen verraten und wer spielt dort noch mit, was ist deine Rolle? Was war der Auslöser für dich Musik zu machen?
 
Ich spiele bei The Yllythyds. Eine Kombo aus langjährigen Schulfreunden, Brüdern und „mittlerweile“ mir. Denn ich bin nicht die erste Bassistin der Band, stieß aber genau zu dem Zeitpunkt dazu, als die ehemalige Bassistin das Bassspielen an den Nagel gehangen hat. Und ich hätte das ehrlich gesagt auch gemacht, wäre ich nicht auf das Drugstore gestoßen. Denn das Bassspielen selber habe ich angefangen, als meine Freundinnen und ich beschlossen haben eine Band zu gründen. Nur konnte keine zu dem Zeitpunkt irgendein Instrument, das für eine „Rock“band geeignet gewesen wäre, laut unserer Vorstellung, denn mehr als Blech- und Holzblasinstrumente konnte die Oberschule damals nicht anbieten und „nur“ das haben meine Freundinnen gelernt (no offense Leute, find ich natürlich geil). Ich jedoch hatte mit jemanden zu tun, der schon gut Bass spielen konnte, mir sein Instrument + Bass-Lehrbuch ausgeliehen hat und ab da hab ich geübt. Nicht sonderlich passioniert, eher so wat mutt dat mutt. Diese Band wurde nie gegründet, aber mit anderen Freundinnen haben wir dann in Brandenburg eine 1-Song-Band (Shoutout für den besten Song der Welt: Schnurzpa) gegründet und dann kamen eben schon die Yllythyds daher. Bei den Yllythyds ist alles locker, ambitioniert aber gediegen. Nach 10 Jahren haben wir dann auch mal eine Platte veröffentlicht und Ideen gibt es noch zuhauf. Voraussichtlich gehen wir das erste Mal auf Tour und hauen die 2. Platte raus, wenn das erste Bandmitglied in Rente ist.

Punkrock eben 😀 Im Drugstore hast du Booking, Veranstaltungen und Bandbetreuung gemacht. Wie waren diese Aufgaben so für dich? Gab es Situationen, in denen du dich als Frau* nicht fair behandelt gefühlt hast?
 
Booking hört sich so professionell an, wenn es am Ende eigentlich nur ein paar Mails sind, die man hin- und hergeschickt hat, plus das Beantworten von Fragen und Auffangen der Bands, wenn sie im Laden ankommen. Aber tatsächlich sind das die Aufgaben, die ich bis zum jetzigen Zeitpunkt am meisten gemacht habe. Aber generell macht man in einem Kollektiv eigentlich alles. Instandhaltung wie z.B. Bauen, Gaffa-Tape irgendwo hinkleben, malen oder auch sich mit Bezirkspolitiker*innen streiten, palettenweise Getränkekisten die Treppen rauf- und runtertragen, etc. pp.. Ich hab schätzungsweise öfter das Klo geputzt, als Bands betreut. Aber ja, in der Selbstverwaltung sucht man sich dann die Aufgaben oder übernimmt die, denen man das meiste abgewinnen kann, da man eben ehrenamtlich dort zugange ist und die Zeit, die man dort verbringt, eben auch interessant und spannend finden soll und nicht nur als dröge Aufgabe, die eben gemacht werden muss. Sonst biste da schneller weg, als de gucken kannst.

Irgendwann habe ich mich da eben reingefuchst. Es gab eine Person im Kollektiv, die das meiste an Booking + Bandbetreuung gemacht hat und irgendwann hat sie die Aufgabe abgegeben und ich hab das dann mit übernommen. Umso mehr Zeit verging, umso sicherer wurde ich in den Aufgaben, in der Kommunikation und habe das dann immer öfter und bereitwilliger übernommen. Und obwohl es alles ehrenamtlich ist, frisst es doch viel Zeit oder fühlt sich teilweise wie ein zweiter Vollzeitjob an. Auch während der Pandemie und dazu noch ohne Räume und im Exil, was logisch betrachtet völlig verrückt ist.

Im Kollektiv habe ich mich nie unfair behandelt gefühlt, ne. Aber natürlich gab es da einige Situationen, in denen ich als Vertreterin des Drugstores Probleme mit Besucher*innen oder Musiker*innen hatte; nicht nur aber auch, weil ich eine Frau bin. Eben auch in Momenten, wo ich Besucher*innen auf sexistisches, übergriffiges Verhalten angesprochen und entsprechende Konsequenzen gezogen habe (Rausschmiss für den Abend, Hausverbot, etc.). Da gab es aber auch umgekehrten Sexismus, dass Typen nicht mir auf die Schnauze hauen wollten, aber den männlich gelesenen Kollektivmitgliedern hinter mir. In einigen Situationen konnte ich das zu meinem und unserem Vorteil nutzen. Wenn sich eine 1,64 Type zwischen zwei alkoholisierte, kräftige Typen stellt, sind die in den allermeisten Fällen eine Runde verwirrt und das kann dann erstmal deeskalierend wirken. Oder auch besonders aggressives Verhalten von anderen weiblich gelesenen Personen, die mir dann auf die Schnauze hauen wollten, weil ich ihre Freunde rausschmeißen wollte; und das an die Schulter packen bei dem Freund direkt als Anmachversuch von der Freundin gewertet wurde, z.B. Im Drugstore gab es immer auf jeder Klokabine einen Notschalter, den Menschen drücken konnten, sollten sie sich sexuellen Übergriffen ausgesetzt sehen. Und zu sehen, dass, wenn dieser ÜBERTRIEBEN Laute Alarm losgeht, der halbe Raum an Besucher*innen zu den Toiletten rennt, um im Notfall agieren zu können, zeigt mir, dass wir zumindest in der Richtung auf jeden Fall richtig sensibilisiert haben.

Außerdem bist du Mitgründerin des Nox A Carnival und wirkst da ebenfalls in Booking und Bandbetreuung. Wie sieht es für das Festival bei der gegenwärtigen Pandemie-Lage aus? Wird es online stattfinden oder skippt ihr wegen Corona?
 
Letztes Jahr, also 2020, haben wir das Festival ausfallen lassen, weil wir keine Möglichkeit für uns gesehen haben, das in der 2. Welle der Pandemie coronasafe stattfinden zu lassen. Dadurch, dass das Festival im Winter stattfindet, fallen so Outdoor-Geschichten auch raus und sind nur mit erheblichem Mehraufwand zu stemmen, damit den Besucher*innen der Arsch nicht abfriert. Aber wir sind voller Hoffnung, dass das Team bis November diesen Jahres durchgeimpft ist, vielleicht ja auch schon ein Teil der gebuchten Bands, dass Schnelltests und Testzentren weiterhin zugänglich und kostenlos sind und wir zumindest einen Livestream machen können. Am 05.11. und 06.11. gehen wir dann hoffentlich in die 8. Runde des Nox A Carnival!

Dadurch, dass es finanziell immer arg knapp bei mir war und familiär auch finanzielle Unterstützung nicht zu holen war, konnte ich kein Eventmanagement studieren und erfülle mir meinen Traum vom Eventmanagerin-Dasein einfach als D.I.Y.-Projekt mit unserem Nox A Carnival. Ich finde das ist gelungen. Dadurch, dass wir da nicht finanziell drinhängen, ist es auch viel freier und lockerer.

Hast du denn persönliche Vorbilder in Sachen (Frauen)-Punkrock? Wen und warum?

Ich glaube die einzige weiblich gelesene Person in meiner Jugend im Punkrock-Bereich, zu der ich aufgeblickt habe, war Brody Dalle, von den Distillers. Sonst war ich eher männlich sozialisiert irgendwie. Und jetzt sind zwar mehr Bands mit FLINTA Menschen über die Jahre hinzugekommen, aber die erste Band mit starker weiblicher Frontfrau, die ich kennengelernt habe, bleibt einem schon stark im Gedächtnis.

Was denkst du sind die Gründe dafür, dass auf den Bühnen immer noch mehr Männer als FLINTA* zu sehen sind?

Das hat bestimmt auch weiterhin mit einer unterschwelligen, internalisierten Misogynie zu tun.  Also okay, nicht unbedingt wirklich FrauenHASS aber eventuell doch Frauenfeindlichkeit. Also das Bild, was andere Personen von weiblich gelesenen Personen haben. Ganz klassisches Beispiel: wenn eine weiblich gelesene Person Pisslaune hat, dann einen Kommentar zu bringen á la: „Hat die ihre Tage oder was?“. Dass weiblich gelesene Personen mehr Stress bedeuten, weil angeblich emotionaler und sowas, Zickenkrieg diesdas. Das sind ja teilweise noch lebendige, aber natürlich völlig überholte, Stereotypen. Aber je älter die Organisator*innen, desto eher können diese Stereotypen noch in den Köpfen hängen. Die Zeiten haben sich ja diesbezüglich zum Glück etwas geändert und die jüngeren Generationen sind weitaus geschlechtersensibler, als es die älteren Generationen sind.

Außerdem: dass FLINTA weniger Raum gegeben wird, sich zu entwickeln, auszuprobieren, dadurch weniger oft Ausbildungen als Tontechniker*innen oder Soundtechniker*innen anfangen, um mal auf die Menschen hinter der Bühne zu sprechen zu kommen. Wir versuchen auch innerhalb des Drugstores mehr weiblich gelesene Personen und FLINTA generell für Soundtechnik und Tontechnik zu begeistern, um da mehr Repräsentation für zukünftige Generationen zu bewirken.

Und genau, Repräsentation: wenn ich mich in einem Raum nicht repräsentiert fühle, fühle ich mich dort mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wohl und komme nicht wieder. Wie kommen dann also junge Musiker*innen an andere Musiker*innen, wie an Proberäume und Kontakte, an Auftritte und so. Da fehlt ja dann die grundsätzliche Infrastruktur, wenn man so will. Zum Glück ist auch das schon seit längerer Zeit im Aufbruch und es gibt explizite Räume für FLINTA Musiker*innen, Open Stages, wie z.B. die GRRRL-NOISY Jam sessions.

Hast du als Musikerin schonmal negative Erfahrungen mit Sexismus oder Benachteiligung gemacht oder hat dir mal jemand versucht zu erklären, wie du dein Instrument spielst?
 
Als Musikerin ist mir sowas noch nicht untergekommen, dafür stehe ich auf jeden Fall zu wenig auf der Bühne. Und die Konzerte, die wir geben, sind dann gut von unseren Freund*innen & Kollektivistas besucht, da macht keiner solchen Heckmeck. Und wenn doch, dann gibt es `ne deftige Ansage.

Bezeichnest du dich als Feministin und wenn ja, was bedeutet das für dich?

Auf jeden Fall bezeichne ich mich als solche. Feminismus bedeutet für mich der Abbau von Frauenfeindlichkeit, bedeutet bedingungslose Akzeptanz, Toleranz und Gleichstellung von FLINTA. Dass alle Menschen keine Angst haben brauchen, aufgrund ihrer Sexualität oder ihres Geschlechts benachteiligt zu werden oder Gewalt erfahren zu müssen. Der Abbau von toxischer Männlichkeit, die Möglichkeit, dass männlich gelesene Personen emotional sein dürfen und können.

Einmal selbst entscheiden: Was wäre für dich das perfekte Festival-Lineup?

Das perfekte Line-Up wäre alle 3 Std eine gute Band, damit in der Zwischenzeit genug Zeit für Bier bleibt!
Aber im Moment, (das ändert sich ja auch ständig) und in Sachen Punk, wenn man das alles so nennen kann, ich weiß es ja nicht: Berlin Diskret, Deutsche Laichen, Mercedes Jens. Damit wäre zumindest der Donnerstag von einem Festival safe.

Gibt es besondere Projekte, Bands, Labels, Kollektive oder sonst irgendwas, was du unseren Leser*innen empfehlen kannst? Willst du noch etwas loswerden, was bisher nicht zur Sprache kam?

Grüße und Solidarität gehen wie immer raus an alle Kollektive und Projekte, die in Berlin in den letzten Monaten geräumt wurden (L34, Meuterei, Syndikat, …). Orte, in denen man sich als weiblich gelesene Person sicher und gehört fühlt. Orte, die Punkrock leben, die immer weniger werden und für die es sich einzustehen lohnt! Ob über Telegram oder Twitter, es lohnt sich diesbezüglich auf dem Laufenden zu bleiben.

Sollten irgendwann wieder Konzerte stattfinden, dann gerne auch ein Auge auf Johanna und ihre Bookingagentur Temple Booking werfen. Alles was ich mache ist wirklich unprofessionell und ehrenamtlich, haha. Deswegen meinen größten Respekt an Menschen wie Alex, die selber Labels hochziehen und Konzerte fahren, das Ganze mit Geld verknüpfen und dabei nicht den Verstand oder den Glauben an die Menschheit verlieren.

Hab vielen Dank für das echt spannende Interview, liebe Domi und alles Gute weiterhin!

Copyright Titelfoto: Kristian Erdmann